Sprit sparen

Wundermittel sind Geldverschwendung

Wer Sprit sparen möchte, muss sein Fahrverhalten ändern und auf Autos umsteigen, die einfach weniger verbrauchen. Die unkonventionellen Spritsparmittel, die immer wieder angepriesen werden, können dagegen nicht überzeugen, da sind sich Experten einig. Wundermittel zielen nur auf unsere Geldbörsen.

„Da werden Magnete angeboten, die auf die Kraftstoffleitung gesetzt werden, die sollen die Kraftstoffmoleküle so ausrichten, dass sie schonender verbrennen“, nennt Carsten Graf vom ADAC Technik Zentrum in Landsberg am Lech ein Beispiel. Auch Tabletten einer US-Firma werden angeboten, die neben weniger Schadstoffen und mehr Leistung einen Spritspareffekt von 10 bis 20 Prozent bringen sollen.

10 bis 20 % Ersparnis, da würden sich die Techniker der Autohersteller freuen. Schon 5 % wären ein Riesenfortschritt. Alles Quatsch, fand der ADAC schon vor Jahren in einer Studie heraus. Die Mittel führen zu keinen messbaren Ergebnissen. „Im günstigsten Fall bringen die Mittel gar nichts“, sagt Graf dazu. Sie können im Gegenteil eher die Technik im Auto schädigen: „Bei Dieselkraftstoff kann die Schmierfähigkeit sinken, oder die Alterungsbeständigkeit leidet, wenn ich etwas reingieße. Es kann dann zu unerwünschten chemischen Wechselwirkungen führen, zu Problemen mit der Einspritzanlage.“

Auch Peter Weisheit, Technologie-Sprecher bei VW, warnt vor diesen Produkten: „Die Vielzahl der angebotenen Mittel hilft nichts, schadet allerdings auch nicht“, sagt Weisheit. Bei einem Spritsparstab, wie er seit Kurzem angeboten wird und der zur vollen Entfaltung laut Anleitung im Tank versenkt werden soll, sieht er allerdings ein Problem: „Es kann zur Blockierung der Rückschlagklappe kommen, dann können Sie nicht mehr tanken.“

Denkbar sei auch, dass der Schwimmer beeinträchtigt wird, der den Füllstand messen soll: „Dann funktioniert im Zweifel die Tankanzeige nicht mehr richtig“, sagt Weisheit. Auch die Garantie kann dann betroffen sein: „Bei jeder Garantieanfrage wird überprüft, ob am Auto Veränderungen vorhanden sind, die ursächlich für den Garantiefall sind.“

„Bisher hat kein Autohersteller die Verwendung von Spritspar-Wundermitteln freigegeben“, resümiert der ADAC.

Hilfreicher als Wundermittel sind zwei wichtige Tipps der Deutschen Verkehrswacht: „Mit Ballastentfernung und einer gelassenen Fahrweise können bis zu 30 Prozent Kraftstoff gespart werden kann“.

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