E-Roller Plage

Für viele Verkehrsteilnehmer sind die E-Roller eine Plage, sie parken die Fußwege zu, sie werden auf den Gehwegen gefahren. Nach Gebrauch werden sie einfach irgendwo abgestellt, manchmal auch hingeworfen. Leider ist es wie immer: die negativen Beispiele fallen mehr auf. Oft sind die Fahrer sehr jung und brettern gleich zu mehreren auf den E-Rollern, als wäre Berlin ein großer Freizeitpark. Klar, die Teile sind auch cool, aber leider ist Berlin, die Metropole, kein Vergnügungspark und es geht auf den Straßen von Berlin oft um Leben und Tod. Es herrscht Krieg. Neben Unfällen mit Fußgängern oder Zusammenstößen mit Radlern, werden auch immer mehr Autos in Unfälle mit den schnellen Rollern hineingezogen. Ob es sich um Parkrempler handelt oder um richtige Zusammenstöße an Kreuzungen oder Übergängen, der E-Roller ist neben dem Handy nutzenden Verkehrsteilnehmern zum King unter den Unfallverursachern aufgestiegen. Die Flut an E-Rollern, die zuerst nur die touristische Mitte Berlins und dann kurz nach Corona auch die Außenbezirke überschwemmt hat, ist nicht unschuldig daran.

Welche E-Roller Anbieter gibt es in Berlin?

In Berlin sind unter anderem die E-Scooter der Sharing-Anbieter Bolt, Lime, Bird, Voi oder Tier zugelassen. Die Tretroller mit Elektroantrieb lassen sich einfach wie Fahrräder, Autos und Roller auch bei uns via App ausleihen. Die Regeln dürften bekannt sein, aber wer hält sich daran? Die E-Scooter kann man wie ein Rad ohne Führerschein benutzen. Zum Parken auf Gehwegen gilt die Regel: Scooter dürfen nicht mitten auf Gehwegen oder in Einfahrten geparkt werden, sondern müssen auf öffentlichen Parkplätzen oder auf Sammelparkplätzen, wie Jelbi oder DB, abgestellt werden. Aber wer macht das? Wenn die Leihzeit abgelaufen oder das Ziel erreicht ist, lassen die Nutzer ihre Geräte einfach stehen, wo sie gerade sind. Wie auf der Kirmes im Autoscooter. Münze alle, aussteigen und ohne zurückzublicken weitergehen. Zweite Regel: Das Fahren mit E-Tretrollern auf dem Gehweg und in Fußgängerzonen ist tabu. Bei Verstößen droht ein Bußgeld.

Aber seien wir ehrlich, wer soll diese Bußgelder vergeben, wenn die meisten Nutzer gefühlt nachts unterwegs sind oder so schnell dahinflitzen, dass niemand einschreiten kann? Dass die Fahrradstaffel der Polizei zunehmend präsenter ist, mag ja sein, aber es bleibt ein Kampf gegen Windmühlen. Die Unfallzahlen rauschen nicht in die Keller, wie man sich gerne erhofft, sondern schwingen sich hoch in ungeahnte Höhen. Eigentliche in Wunder, dass nicht noch mehr passiert, wenn man wie ich täglich durch Berlin cruist und viele haarscharfe Szenen sieht, wo es gerade noch mal gut gegangen ist.

2022 wurden in Berlin 1144 Verkehrsunfälle mit solchen Fahrzeugen gemeldet. Im Jahr davor gab es 813, im Jahr 2020 insgesamt 320 Unfälle. Diese geringe Zahl ist aber eindeutig auf Corona zurückzuführen, es gab eben weniger Nutzer auf den Straßen. Der Tourismus lag am Boden.

116 Menschen in Berlin schwer verletzt

Bei Unfällen wurden 2022 116 Menschen schwer verletzt, mehr als 2021 (96). 2020 waren es laut Polizei noch 34 Schwerverletzte. Gestorben ist wie durch ein Wunder niemand. Offizielle Unfallzahlen hatte das Statistische Bundesamt erstmals Ende März vergangenen Jahres für 2020 mitgeteilt, das Jahr mit dem Dämpfereffekt dank Corona. Demnach gab es in dem Jahr bundesweit 2.155 E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden; diese Zahl dürfte für die Folgejahre explodieren! Wenn man für Berlin die Steigerung von 320 auf 813 in Betracht zieht. Nach einer Studie der Universitätsklinik Essen verunglücken jedoch offensichtlich mehr Menschen mit E-Scootern als in der offiziellen Statistik erfasst. Die Unfälle werden wohl nicht immer gemeldet, bestimmt auch aus Angst, eine Strafe aufgebrummt zu bekommen, weil man unter Drogeneinfluß oder gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßend unterwegs war.

Für ein Verkehrsmittel, dass erst seit Mitte 2019 in Deutschland zugelassen ist, gibt es noch nicht viel Zahlenmaterial. Eine langfristige Vergleichbarkeit ist schwierig, aber die täglichen Beobachtungen im Straßenverkehr sind alles andere als beruhigend. Um die 20.000 E-Roller gibt es wohl in Berlin.

Was soll man machen, wenn man als Autofahrer in einen Unfall mit einem Scooter verwickelt wird?

Mein Rat als Kfz-Gutachter in Berlin: Auch bei kleinen Schäden unter der 750 Euro Bagatellschadengrenze können Sie uns kontaktieren. Oftmals stellen sich die Schäden doch als teurer heraus! Ansonsten können wir auch ein preisgünstiges Kurzgutachten erstellen oder wenn wir keine Chance haben von der Gegenseite Geld zu bekommen, können wir Ihnen auch ein Gutachten für die Kasko-Versicherung fertigen (zum fairen Preis versteht sich!) nach Absprache. Rufen Sie uns an.

Wichtig ist es am Unfallort brauchbare Bilder zu fertigen und immer die Polizei zu bestellen. Zeugen sind wichtig!

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