Wo kracht es am häufigsten?

Im April wurden die neuen Unfallzahlen für Berlin veröffentlicht. Die Hitparade der Bezirke sozusagen, “hit” ist ja englisch und heißt schlagen und in Berlin geht es Schlag auf Schlag. 130.000 Unfälle insgesamt sind schon eine stattliche Zahl. Das sind grob gerechnet 356 pro Tag! Zur Erinnerung: Ein Jahr hat 365 Tage! Oder 15 jede Stunde. Alle vier Minuten kracht es statistisch gesehen. Das ist heftig, oder? Aber wie das mit Statistik so ist, verteilen sich die Unfälle nicht gleichmäßig auf Zeit und Raum. Dass gerade Mitte der King ist, wenn es um Crashs geht, mag auf den ersten Blick überraschen, aber es gehören neben der echten Mitte von Berlin ja auch Wedding und Gesundbrunnen dazu, hier finden oft illegale Straßenrennen statt und es gibt hier einige der Unfall-Hotspots Berlins. In der echten Mitte brausen zudem viele E-Roller über Gehstein und Zebrastreifen. Im Grunde ist es ein Wunder, dass es nicht noch mehr knallt! Die verkehrstechnisch ruhige Corona-Zeit ist jedenfalls vorbei, auch wenn unterm Strich die Unfallzahlen gegenüber 2019 um fast 12 % zurückgingen. In einzelnen Bezirken gab es Besserungen, auch im Spitzenreiter, in Mitte. Gefolgt wird Mitte von Charlottenburg-Wilmersdorf. Auch hier ein großer Rückgang aber immer noch Platz 2, dem Kudamm sei dank würde ich sagen.

In dem Bezirk, in dem ich mein Büro habe, in Lichtenberg, geht es vergleichsweise am ruhigsten zu, getoppt nur noch von Marzahn-Hellersdorf. Ausreißer im Abwärtstrend sind je ein Ost- und ein West-Bezirk: In Steglitz-Zehlendorf nahmen die Unfälle mit Personenschäden um fast 6% zu. Sind darunter überfahrene Klimakleber auf der Autobahn? Ich weiß es nicht. In Treptow-Köpenick gab es ein leichtes Plus von einem Prozent bei den Personenschäden, aber das darf man getrost statistisch vernachlässigen.

Berlin-Mitte hat die meisten Unfälle auch 2022